Bericht von den Jubiläums-Berlin-Open 2024

Die 20. Berlin Open zogen Paare aus allen Ecken Deutschlands nach Berlin, aber auch aus Dänemark, Österreich, Polen, Ungarn, UK und der Schweiz. Während es zwei Wochen vor dem Turnier noch nicht so aussah, stand dann die Anmeldemaske dann nicht mehr still, so dass wir mit 54 Starts dann doch ca. 50% mehr Starts als im ersten hiesigen Nach-Corona-Turnier im Jahre 2022. Am Start waren aktuelle Europa- und Weltmeister*innen sowie Finalist*innen aus der höchsten Klasse der letzten DM. Das ist schon cool!!! Wir freuen uns aber auch mindestens genauso sehr über die zahlreichen Paare, die erstmals ihr Turnier auf diesen Berlin Open tanzen. Allein von pinkballroom sind zwei neue Paare dabei. Auch aus Polen kommen zwei Paare, die mit den Berlin Open Berlin ihr erstes Turnier aufs Parkett legen, und damit eine Unterstützung aus unserem outreach-Programmerhielten. Allein am Vormittag traten 6 Paare aus der Reihe des Einmarschs nach vorne, als die Einsteiger*innen gebeten wurden, genau dieses zu tun. Nachmittags hatten wir nicht mehr gezählt….. Im Jahre 2017 hatte der DVET Einsteiger*innen als vom Aussterben bedroht identifiziert und die Aktion „Einsteiger*innen gesucht“ gestartet. Wir wissen nicht, ob ein direkter Bezug besteht, aber wir sagen einfach mal: Erfolgreiche Aktion war das! Vermisst haben wir dieses Jahr eher die anderen: Die langjährigen Tänzer*innen, die nach einer Trennung noch keine*n neue*n Tanzpartner*in gefunden haben, deren Körper meint irgendwo zwicken zu müssen, die nach Corona den Restart bisher verpasst hatten…..Wir wollen Euch und uns alle wieder sehen!!!!

Wieder gesehen haben wir aber viele Zuschauer*innen, die uns schon viele, viele Jahre treu sind. Und die – wie jedes Jahr – die Tanzenden mit ihrer laustarken Begeisterung durch das Turnier begleiteten.

Wieder gehört haben wir die beste und tollste und wunderbarste aller DJanes: Andrea Schlinkert!!! Diese hatte sich als Hymne für die Sieger*innen den Song „Ein Tag aus Gold“ von Meret Becker und Meute  aus der Serie Babylon Berlin ausgesucht. Nicht nur ein wunderschönes treibendes Lied, einer (als Tatort-Kommissarin leider viel zu früh „verstorbenen“) Schauspielerin und Sängerin, sondern auch noch eine Reminiszenz an irre und queere Zeiten in Berlin (und die Serie ist ebenfalls sehenswert!). Das Dreamteam bestehend aus Lady O. und Boris Ostrowski moderierte auch diese Berlin Open und hieß alle herzlich willkommen, war charmant, humorvoll und professionell – und umschiffte kleine Unschicklichkeiten elegant.

Lady O. & Boris Ostrowski

Die extra für die Berlin Open „gezüchteten“ pinkenen Rosen von Britta & Pascal blühten „just in time“ auch dieses Jahr – einfach überall. Wachechte Städter*innen zeigten einerseits ihr eingeschränktes faunistisches Wissen und andererseits die Großartigkeit der Berlin-Open-Rosen mit der Frage: „Sind die echt?“. Auch sahen wir unseren Jubiläumsfilm wieder: Schönes Tanzen aus 20 Berlin Open in 25 Jahren (ok, einige Jahre mussten wir mangels Material auslassen, gerne nehmen wir alte Filme entgegen!!!). Der letztjährige Film wurde nochmals von Monika aktualisiert und aufgepäppt. Auch mit der Fotowand vom 25. pinkballroom-Jubiläum feierten wir ein Wiedersehen. Schön, in den Erinnerungen schwelgen zu können……

Fotos aus 25 Jahren pinkballroom und Berlin Open und was es alles noch so gibt…

Andreas und Thorsten hatten sich für die Jubiläums-Berlin-Open in Bezug auf die Einladung der Wertungsrichter*innen besondere Gedanken gemacht, so dass zu jeder Person eine Geschichte erzählt werden konnte:

  • Der damalige LTV-Präsident, der in den Anfängen der Berlin Open mit seiner Tätigkeit ein Statement für den Equality-Tanzsport setzte: Franz Allert.
  • International bedeutsame „Urgesteine“ der Equality-Wertungsrichter*innen: Monika Gräf & Vernon Kemp & Mirian Sørensen.
  • Wertungsrichter*innen, die wir schon lange auf dem Schirm hatten, die aber dieses Jahr erstmals bei uns werteten: Horst Beer & Jes Christophersen & Stefan Heinrich.
  • Die treuesten unserer Wertungsrichter*innen: Ariane Schießler & „the one and only“ Anita Eggert.

Der Vormittag startete mit den Frauen* Latein, leider vollkommen ohne pinkballroom-Beteiligung…. Die Berliner Meister*innen sind Marta Prots mit Julia Path und das Turnier gewonnen haben Miriam Meister & Angela Pikarski aus Köln.

Bei den Männern* Standard starteten 2 Pinkie-Paare: Guido Gentes & Leon Strauß und Stefan Gronau & Markus Endrikat. Stefan & Markus tanzten ihr erstes Turnier und gewannen gleich mal die D-Klasse. In der anschließenden B-Klasse (es gab keine C-Klasse, zum Glück haben sie den Slowfox trainiert!!!) erreichten sie den 4. Platz. In dieser Klasse kletterten Guido & Leon auf den zweiten Treppchenplatz und wurden damit Berliner Meister. Das Turnier haben am Ende Rafael Chmiela & Grzegorz Dyrda aus Polen/Österreich gewonnen.

Nachmittags starteten wir wieder mit den Frauen, diesmal Standard. Von pinkballroom starteten 4 Paare: Kjell Nadrowski & May Blume, Britta Paetsch & Sibylle May, Katrin Stade & Katrin Raithel und Tania & Ines Dimitrova. Diese verteilten sich gleichmäßig auf die vier Klassen. Kjell & May tanzten auf mit den bronzenen Platz in der D-Klasse. Erst der Blick in die Ergebnisliste zeigt, dass es ein ganz schön knappes Ergebnis war. Daran kann mensch gleichmal in die Irrungen und Wirrungen der Ergebnisrechnung einsteigen: Die meisten Einsen machen noch nicht den ersten Platz in einem Tanz und in zwei Tänzen der zweite Platz kann auch zum dritten Platz insgesamt führen…. Britta & Sibylle erreichten in der C-Klasse den sehr eindeutigen 2. Treppchenplatz. Katrin & Katrin tanzten in einem starken Feld in der B-Klasse auf den 9. Platz. Tania & Ines waren Teil eines zum Heulen schönen Finales der A-Klasse: Großartiges Tanzen von allen vier Paaren und rundum absolut WM-tauglich!!! Auch das Publikum, das meistenteils bereits seit vormittags im Einsatz war, wurde nochmal aus der leichten Nachmittagsmüdigkeit gerissen. Ines & Tania durften gemeinsam mit der Silbermedaille auch den Berliner Bären entgegennehmen. Es gewannen Anita Kozma & Réka Füleki aus Ungarn.

Siegerinnen*Ehrung A-Klasse

Bei den Männern* Latein starteten nochmals Leon & Guido und wurden in die B-Klasse gesichtet. Es war sehr eng. Sie gewannnen zwei Tänze und machten zweimal den 2. Platz. Wer will kann sich hier nochmal in die Tiefen der Ergebnisrechnung eindenken: Regel 10 (Anzahl der Platzziffern und deren Summe) reichte nicht aus, weil auch das Paar aus Dänemark die gleichen Platzziffern hatten, so dass erst Regel 11 (Anzahl der Einzelwertungen und deren Summe) das Ergebnis erbrachte: Die beiden gewannen die B-Klasse und tanzten nachfolgend in der A-Klasse mit. Dort wurde es (bitte nehmt es mir nicht übel) wenig überraschend der zweite Platz nach Damian Spyrka & Marc Hartung Knöfler aus Darmstadt.

Sieger*-Ehrung Latein A-Klasse

In der Kombinationswertung haben wir in diesem Jahr erstmals die ersten sechs Paare geehrt. Auch wenn das für einzelne so überraschend kam, dass sie entweder nicht mehr da waren oder das Outfit bereits im Feierabendmodus war, war das sehr schön und wertschätzend für diese „Königsdisziplin“ unter den Tanzkategorien. Hier erreichte Marta mit Julia den 3 Platz und sie wurden damit Berliner Meisterinnen. Wenig überraschend gewannen die amtierenden Weltmeisterinnen in der Kombination Miriam & Angela. Ihnen wurde damit das „Lila Band der Spree“ verliehen.

Siegerinnen*-Ehrung Kombination

Der erste Platz und damit auch der Titel bei den Männern ging an Leon & Guido – und somit auch das „Rosa Band der Spree“

Sieger*-Ehrung Kombination

Zusätzlich zu den Frauen* und Männer*-Turnieren richteten wie wieder ein Queer-Turnier aus. Für die Standard-Kategorie hatten wir leider zu wenig Meldungen, aber bei Latein starteten 5 Paare. Ohne Sichtungsrunde wurden in einer Klasse mit 4 Tänzen getanzt. Mittanzen durften alle Paare, die nicht beim DTV-tanzen dürften, d.h. bei gemischten Paaren mussten die Frauen* mehrheitlich führen. Sophia Arkenstette tanzte mit Jan-Erik Peterson aus Kopenhagen auf den 5. Platz, während Mel Braune & Leon Strauß den silbernen Treppchenplatz belegten. Es gewannen Damian & Marc.

Der Ergebnislink mit fast allen Ergebnissen (Kombination fehlt noch).

Die Sieger*innen-Ehrungen hatten dieses mal nicht nur die bezaubernden Moderator*innen sondern weitere besondere Menschen vorgenommen:

  • Gabriella A. Davis als unsere Standard-Trainerin der ersten Stunde von pinkballroom.
  • Kerstin Hübner & Jürgen Beyer als Gründungsmitglieder von pinkballroom und Tänzer*innen der ersten Berlin Open.
  • Thorsten Süfke und Maximilian Russig aus dem Präsidium des LTV-Berlin.

Im Programmheft findet Ihr die wunderbare Jubiläumsschrift von Thorsten „Ick wunder mir über jarnüscht mehr! – Den Berlin Open zum Zwanzigsten“ sowie die Meilensteine der Berlin Open, zusammengestellt von Kerstin. Darüber hinaus wichtige weitere Informationen…es lohnt sich hineinzuschauen.

An dem Tag haben wir den neuen Wirt des TiB-Bistrots kennen gelernt, oder besser gesagt: Sein Essen und das Team. Es war lecker und toller Service und wir freuen uns darauf, dass das Bistrot Anfang August (endlich) startet!!!

Zum Warm-up am Freitag Abend mit pinkenen Kuchen und Sekt gab es eine Unwetterwarnung des DWD, aber am Sonntag schien „natürlich“ wieder pünktlich zum traditionellen Brunch auf der Terrasse die Sonne. Diese verließen dann einzelne vorzeitig, um zum Symposium „Equality-Pare auf DTV-Turnieren?“ teilzunehmen. Auch dazu gäbe es viel zu berichten, aber das machen wir später.

Wir danken den Unterstützer*innen: Dr. Proft & Freunde, Tanzschule MAXIXE, Walzerlinksgestrickt, Tanzsportshop Urbanek, Andrea Schlinkert, Quartier Apotheke und Großkreuz-Apotheke.

Wir danken Thorsten Reulen für die Turnierleitung, Andreas Schöpp, Marcus Nenninger und Stefan Huch für das Turnierbüro, Andrea für die Musik, Lady O. & Boris für die Moderation, und den Mitgliedern des Orgateams: Thorsten, Andreas, Anika, Helmut, Monika, Monique, Simone, Iris, Britta, Pascal, Jürgen, Mel, Kornelia, Conny und Kerstin. Wir danken Dörte und Stefan für die technische Unterstützung sowie allen Helfer*innen!!!

Fotos und andere Berichte (wird beizeiten erweitert):

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